Skitour - Großer Schober

Skitour zum Großen Schober im Liesingtal

Nachdem wir die Skitourenausrüstung bereits eine Woche zuvor auf einer kleinen Skitour am Präbichl getestet und für die neue Skitourensaison bereit gemacht haben, die Lawinenwarnstufe wieder auf 1 bzw. 2 über der Waldgrenze heruntergesetzt wurde, und das Wetter für den Feiertag traumhaft angesagt hat, haben wir uns erst recht spät, aber doch für eine Skitour in den Sekauer Tauern entschieden.

Strasse im Liesingtal Richtung Parkplatz

Zu viert startete die Tour also recht gemütlich um 09:00 Uhr in Graz. Da unser Kleinwagen für vier Personen + Skitourenausrüstung nicht ausreichte entschieden wir uns dafür den Ford Tourneo zu nehmen, obwohl wir schon beim Losfahren wussten, dass niemand aus der heutigen Gruppe in der Lage war Schneeketten bei diesem Auto anzulegen. Nach nichtmal einer Stunde sind wir also im Liesingtal angekommen. Bereits kurz nach der Abfahrt "Wald am Schoberpass" begrüßte uns eine Schneefahrbahn, die allerdings recht griffig und gut zu befahren war. Nachdem es für uns die erste Skitour in dieser Region war und wir die Zufahrt und die Parksituation im Liesingtal noch nicht kannten, entschieden wir uns bereits beim ersten Parkplatz ganz zu Beginn des Liesingtals bei der Liesingkapelle dazu das Auto dort zu parken. Wohlwissend, dass sich unsere Skitour dadurch um weitere 3,5 km pro Strecke verlängern würde blieben wir bei der Entscheidung das Auto hier stehen zu lassen. Zu groß war die Angst davor mit dem Auto auf der Schneefahrbahn hängenzubleiben und keine Möglichkeit zum Umdrehen zu finden. Um 10:20 Uhr waren wir dann endlich startklar und folgten der Schneefahrbahn weiter in Richtung Liesingtal. Bereits auf halber Strecke bis zum Einstieg in die Tour begannen wir an unserer Entscheidung zu zweifeln als uns die ältesten und definitiv keine Allradautos gemütlichst entgegenkamen oder überholten. Aber man muss ja zu seinen Entscheidungen stehen, also folgenden wir der Straße weiter. Ein einheimisches Ehepaar bekräftigte unsere Entscheidung und sagte uns, dass es um diese Uhrzeit vermutlich auch besser war das Auto unten zu parken, da das Liesingtal ein beliebter Spot für Skitourengeher ist und das Parken abseits der Straße absolut verboten ist. Nach ca. 1,5 Stunden haben wir dann den obersten Parkplatz erreicht, wo eigentlich die Tour starten sollte. Bis dahin waren es erstaunlicherweise doch schon fast 400 Höhenmeter. Nach einer kurzen Trinkpause starteten wir also in die eigentliche Tour.

Die Tour

Abfahrtshang der Skitour zum Großen Schober im Liesingtal

Über einen Forstweg ging es also durch die traumhaft verschneite Winterlandschaft. Ein perfekteres Wetter gibt es wohl kaum für eine Skitour. Kalt genug, dass der Schnee noch schön pulvrig ist, Neuschnee, und strahlender Sonnenschein, dass man doch ordentlich ins Schwitzen kommt. Dem Forstweg entlang und teilweise durch den Wald ging es bei mehr als genug Schnee vorbei an der Haggenalm, weiter richtung Gipfelrinne. Im Zick Zack und mit einigen Spitzkehren ging es bei gefühlten Frühlingstemperaturen und bereits etwas Zeitdruck hinauf richtung Gipfel. Im Liesingtal darf man im Winter nämlich bis maximal 16:00 Uhr parken und es machte den Anschein als wären wir an diesem Tag die letzten Tourengeher, die am Weg zum Gipfel waren. Unser Ziel war es um spätestens 14:30 Uhr vom Gipfel weg in die Abfahrt zu starten. Ziemlich erledigt kamen wir um ca. 14:00 Uhr aus der Gipfelrinne und mussten nur noch über die lange Gerade rechts hinüber zum Gipfel. Überglücklich aber auch wieder etwas unter Zeitdruck, machten wir schnell ein paar Gipfelfotos für das Gipfelbuch, aßen unsere wohl verdienten Mannerschnitten und stärkten uns mit Mama's berühmten Zitronentee.

Gipfelkreuz vom Großer Schober in den Sekauer Tauern

Am Gipfel befand sich noch eine zweite Gruppe von Skitourengehern die wir, nachdem wir neu in diesem Gebiet waren, um Rat fragen wollten, wo wohl die schönste Abfahrt wäre. Blöd nur, dass ihnen die gleiche Frage an uns vorschwebte! Naja, also planten wir wieder in Richtung Rinne zu fahren und dort, je nach Bedingungen dann leicht im Wald daneben die Rinne zu passieren. Dort angekommen zeigten sich aber perfekte Bedingungen in der Rinne. Also ergriffen wir die Chance und passierten den Weg richtung Liesinggraben direkt durch die Rinne. Es war ein TRAUM! Perfektere Bedingungen für eine Abfahrt gibt es wohl kaum. Perfekter Powder, kaum Spuren von anderen Abfahrern. Einfach nur herrlich. Die Rinne geschafft, löste sich auch der Zeitdruck, nachdem wir wussten, dass ab jetzt nichts Großartiges mehr dazwischen kommen konnte. Über kleine Waldwegerl, noch ein oder zwei Poderhänge und die Forststraße machten wir uns also wieder auf den Weg zurück Richtung Parkplatz. Den restlichen Weg vom obersten Parkplatz bis zur Liesingkapelle nahmen wir die normale Autostraße als Abfahrt, was erstaunlich gut funktionierte. Und wie oft gibt es in der Steiermark so gute Schneebedingungen, dass man ohne jeglichen Steinkontakt einfach eine 4 km lange Straße mit den Ski fahren kann. Pünktlichst um 15:35 Uhr, also noch weit vor 16:00 Uhr sind wir also sehr happy wieder bei unserem Auto angekommen.

Fazit

Insgesamt waren wir 5:12 Stunden unterwegs, haben 1.119 Höhenmeter gemacht und 18,2 Kilometer zurückgelegt. Das Liesingtal ist ein Traum zum Skitouren gehen! Wenn man die Tour aber nicht um 7 Kilometer verlängern will, dann kann man einfach bis zum obersten Parkplatz fahren. Die Straße durch den Liesinggraben ist kaum ansteigend, es gibt keine steilen Stücke, es gibt genug Ausweich- und Umdrehmöglichkeiten und wenn man früh genug dort ist, gibt es auch mehr als genug Parkmöglichkeiten.


Geschrieben am 24.12.2023